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Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) oder Lachgas (N2O) sind ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre und erwärmen die Luft auf der Erde. Das ist wichtig, weil es ohne Treibhausgase auf der Erde zu kalt für menschliches Leben wäre. Aber: Durch (menschliche) Einflüsse wie Industrie, Verkehr oder Viehzucht wird die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erhöht. Die Folge: Das Erdklima erwärmt sich, es wird heißer. Um diese Erwärmung zu begrenzen, muss der menschgemachte Treibhausausstoß dringend reduziert werden.
Seit Jahrzehnten stellen WissenschafterInnen einen Anstieg der Temperatur fest, auch die der Meere. Prominentestes Beispiel ist das Abschmelzen der Gletscher: Schmilzt das Eis, steigt der Meeresspiegel. Und damit die Gefahr, dass küstennahe Regionen auf der ganzen Welt überflutet werden. Ganze Inseln würden so verschwinden. Erwärmt sich die Erde weiter, könnten sich gar die Klimazonen verschieben. In einigen Szenarien ist sogar schon die Rede davon, dass es bald keinen mitteleuropäischen Winter, dafür aber glühend heiße Sommer und Wetterextreme geben wird. Hauptverursacher für den globalen Temperaturanstieg ist der so genannte Treibhauseffekt, für den der Anstieg die Treibhausgase verantwortlich ist.
Laut Klima-ExpertInnen darf die Temperatur weltweit nicht mehr als 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen ("2-Grad-Ziel"). Wird es wärmer, droht der Klimakollaps. Deshalb blickt die ganze Welt gespannt auf die kommende Weltklimakonferenz in Paris. Ziel ist ein Abkommen, das den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 massiv reduziert. Gelingt dies, kann ein globaler Temperaturanstieg von mehr als 2 Grad Celsius verhindert werden. Für viele kleine Inselstaaten würde die Erwärmung von zwei Grad bedeuten, dass sie im steigenden Meer versinken. Sie fordern daher eine Begrenzung auf maximal 1,5 Grad Celsius.
… wären die Folgen des Klimawandels verheerend:
Kipppunkt wird erreicht: Der Klimawandel beginnt sich durch das Freiwerden natürlicher Methanspeicher selbst immer weiter zu verstärken – es kommt zum Klimakollaps.
Das "Kyoto-Protokoll" ist ein Abkommen von 156 Nationen, das weltweiten Klimaschutz garantieren sollte. Es wurde 1997 auf der UN-Klimakonferenz in der japanischen Stadt Kyoto ausgehandelt und verabschiedet. Nach zähen Verhandlungen trat das Kyoto-Protokoll am 16. Februar 2005 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls haben sich die Länder verpflichtet, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen, indem sie die Treibhausgase um fünf Prozent unter den Stand von 1990 drücken. Die große Schwäche des Kyoto-Protokolls war, dass die USA den Vertrag nie ratifiziert haben und auch viele andere große CO2-Emittenten nicht an Bord waren.
Braunkohle, Steinkohle, Erdgas, Erdöl und Torf, aber auch Uran und Plutonium (Atomenergie) sind fossile Energieträger. Der Begriff „fossil“ geht auf deren zum Teil Millionen Jahre zurückliegende Entstehung zurück. Das Problem: Fossile Brennstoffe haben nicht nur ein Ablaufdatum und sind meist nur mit hohen Kosten und umweltzerstörerischen Maßnahmen abzubauen; fossile Brennstoffe enthalten Kohlenstoff, der sich beim Verbrennen mit Sauerstoff verbindet und sich als Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre anreichert. Das wiederum erwärmt die Erde – mit katastrophalen Folgen für das Weltklima. Die dreckigste Energiequelle von allen ist übrigens die Kohle. Es gibt nur eine Lösung: Raus aus der dreckigen fossilen Energie und rein in die saubere Erneuerbare Energie!
Sonnen- und Wasserkraft, Erdwärme, Windenergie, Gezeitenenergie oder Biomasse zählen zu den „Erneuerbaren Energieträgern“. Sie sind klimafreundlich – und erneuern sich ständig. Seit Jahren fordern wir Grüne den Ausstieg aus fossiler Energie und den Ausbau der erneuerbaren Energie. Energieversorgung, Transport, Landwirtschaft und Produktion müssen komplett auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umgestellt werden. Das ist machbar und eine enorme Chance für Österreichs Wirtschaft. Das Grüne Energiesystem setzt zudem auf regional und dezentral erzeugte Energie: Jedes neue Gebäude wird dank Solarkollektor, Photovoltaik-Anlage oder z.B. einem Pellets-Ofen zu einem kleinen, sauberen Kraftwerk.
Eines der erderwärmenden Treibhausgase ist Methan (CH4). Das Gas kommt in gebundener Form in den so genannten Permafrostböden vor. Diese Dauerfrostböden finden sich vor allem in den arktischen Gebieten. Steigt jedoch die Temperatur, schmelzen diese unter der Erdoberfläche liegenden Permafrostböden. Dadurch wird Klimawandel dramatisch beschleunigt, riesige Mengen an Methan freigesetzt. Nach neuen Berechnungen könnten sie bis zum Ende des Jahrhunderts ähnlich viel Kohlenstoff freisetzen wie die weltweite Abholzung der Wälder. Allein die arktischen Böden enthalten 1700 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) gebundenes Methan. Wird dieses frei gesetzt, droht der Klima-Gau.
In den Klimaschutzzusagen der Länder (INDC, „Intended Nationally Determined Contribution“) stellen die UN-Mitglieder ihre geplanten Klimaschutz-Maßnahmen inklusive Zeitrahmen für deren Umsetzung vor. Die EU hat ihren Maßnahmen-Plan im März 2015 eingereicht. Ende Oktober 2015 veröffentlichte die „United Nations Framework Convention on Climate Change“ (UNFCCC; deutsch „Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen“) einen Bericht zu den nationalen Klimaschutzzielen.Fazit: Die bisherigen Pläne reichen nach Einschätzung der ExpertInnen nicht aus, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen …
Die Abkürzung „COP“ steht für „Conference of Parties“ und ist eine Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. In den Medien heißt sie meist UN-Klimakonferenz oder Klimagipfel. Ihr Ziel ist die weltweite Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen.
Klimakonferenzen der letzten Jahre:
Das „Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen“ (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) wurde 1992 in New York verabschiedet und trat 1994 in Kraft. Das internationale Umweltabkommen hat sich zum Ziel gesetzt, die gefährliche Störung des Klimasystems zu verhindern, die globale menschgemachte Erwärmung zu verlangsamen und ihre Folgen zu mildern. Die Vertragspartner verpflichten sich, regelmäßige Berichte zu veröffentlichen, in denen Fakten zur aktuellen Treibhausgasemission und Trends enthalten sein müssen.
Der Green Climate Fund (GCF) ist ein Klimafonds der Vereinten Nationen und Teil des UNFCC (siehe Punkt 10). Er wurde gegründet, um Geld für Klimaprojekte und Klimawandelanpassung in den Entwicklungsländern bereitzustellen. Bis zum Jahr 2020 sollen somit 100 Milliarden US-Dollar jährlich bereitgestellt werden. Beschlossen wurde der Green Climate Fund (GCF) während der „Übereinkunft von Kopenhagen“ 2009. Tatsächlich gegründet und im Rahmen der UNFCCC errichtet wurde der Fonds 2010 während der UN-Klimakonferenz in Cancún. Seit 2012 befindet sich der Sitz des GCF in Songdo, Südkorea. Bis heute sind nur wenige der versprochenen Gelder tatsächlich geflossen. Ob die Versprechen im Rahmen dieser internationalen Klimafinanzierung eingehalten werden, gilt als Schlüsselfrage für das Gelingen der Klimakonferenz in Paris.